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Periodical article | Leiden University catalogue | WorldCat |
Title: | Islamistische Agitation und staatliche Reaktion in Tunesien 1987/1988 |
Author: | Faath, S. |
Year: | 1987 |
Periodical: | Wuqûf: Beiträge zur Entwicklung von Staat und Gesellschaft in Nordafrika |
Issue: | 2 |
Pages: | 15-68 |
Language: | German |
Geographic term: | Tunisia |
Subjects: | Islam Islamic movements political opposition religious policy |
Abstract: | Seit Anfang der achtziger Jahre stellt eine Bewegung gegen den offiziellen Islam, für eine verstärkte religiöse Besinnung, die sich schliesslich zu einer politischen Oppositionsbewegung in Tunesien entwickelte, die offizielle Ideologie offen in Frage. In diesem Beitrag wird beispielhaft an den Konfrontationen zwischen Islamisten und Staatsmacht und den jeweiligen Reaktionen beider Akteure seit Beginn des Jahres 1987 bis Mitte Februar 1988 geschildert wie der tunesische Staat dieser Herausforderung begegnete. Die Säkularisierungspolitik Habib Bourguibas nach der Unabhängigkeit in 1956 war 'aggressiv'. Einen Höhepunkt in den Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Islamisten in Tunesien brachte das Jahr 1987. Der Einleitung einer Pressekampagne gegen die Islamisten folgten Verhaftungswellen und ein oder mehrere Prozesse, bei denen hohe Strafe gefordert werden. Parallel dazu versuchte die Regierung, Gegenmassnahmen zur Entkräftung islamistischer Vorwürfe gegen die staatliche Führung zu ergreifen, die Unterstützung anderer oppositioneller Kräfte zu gewinnen und ihnen gegenüber eine Entspannungspolitik zu betreiben. Die Stellungnahmen der neuen politischen Führung Ben Alis nach dem Machtwechsel vom 7. November 1987 zu den Islamisten im allgemeinen unterscheiden sich bislang nicht von den Stellungnahmen derselben Funktionäre während Habib Bourguibas Präsidentschaft. Trotz der generellen Anerkennung des Islams als soziokulturell bestimmenden Faktor in Tunesien soll auch unter Ben Alis Präsidentschaft die Religion nicht stärker den Staatsaufbau tangieren. Fussnoten. |