Abstract: | Im Gefolge der Ereignisse in der ehemaligen Sowjetunion und in Osteuropa gegen Ende der 1980er Jahre machte sich in Afrika ein erneuter 'wind of change' bemerkbar. In vielen Staaten Afrikas kam es zu einer 'zweiten Befreiung'. Nach der Befreiung von der Kolonialmacht entledigte man sich nun auch der eigenen Despoten. Insgesamt is festzuhalten, dass es keine grundsätzlichen Hindernisse gibt, in Afrika demokratischere Regierungsformen zu verwirklichen und dauerhafter zu praktizieren. Dies lässt sich im einzelnen im Hinblick auf vier anstehende zentrale Problembereiche, die Frage des äusseren Rahmens der Staatsgebilde angesichts ihrer meist künstlichen Entstehung und multi-ethnischen Zusammensetzung, die Frage nach aktiver politischer Partizipation breiter Bevölkerungsteile, die Frage nach angemessenen institutionellen Regelungen politischen Wettbewerbs angesichts bestimmter sozialstruktureller und politisch-kultureller Besonderheiten, und die Frage nach möglich universalen, zumindest minimalen Kriterien eines auch normativen Demokratieverständnisses aufzeigen. Dies bedeutet aber nicht, dass die eingeschlagenen Demokratisierungsansätze nun in allen Fällen von Erfolg gekrönt sein werden. Fussnoten, Zsfg. auf englisch (p. 285). |