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Periodical article | Leiden University catalogue | WorldCat |
Title: | Rezeption europäischen Rechts in Malawi und Botswana: die Rolle der afrikanischen Informanten, Richter und Rechtsassessoren |
Author: | Jones, Christina |
Year: | 1996 |
Periodical: | Verfassung und Recht in Übersee |
Volume: | 29 |
Issue: | 3 |
Pages: | 347-374 |
Language: | German |
Geographic terms: | Botswana Malawi |
Subjects: | reception of foreign law customary law conflict of laws |
Abstract: | Die Briten übernahmen die politische Macht 1891 in Malawi und 1885 in Botswana. Mit der Einführung der 'Indirekten Herrschaft' wurde der District Officer oberster Häuptling in einem Distrikt. Um all seinen Funktionen nachzukommen, musste der District Officer einen festen, ihn unterstützenden Mitarbeiterstab um sich sammeln. Dies war der Rahmen, innerhalb dessen gebildete afrikanische Männer ab den 30er Jahren in ihren Dörfern richterliche Funktionen auszuüben hatten. Für das Vorankommen in ihrer beruflichen Laufbahn war es wichtig, dass die afrikanischen Schreiber/Übersetzer ihr Verständnis des englischen Verfahrensrechts bewiesen. Ihr Einfluss auf die Veränderungen im afrikanischen Verfahrensrecht war gewaltig. Die Einführung der Kolonialherrschaft hatte auch zur Folge, dass ein wichtiger Aspekt des Rechts verschwand, nämlich die Möglichkeit, eine neue Gemeinschaft mit variierten Regeln aufzubauen. Anstatt radikale Veränderungen in der gerichtlichen Verwaltung mit sich zu bringen, intensivierte die Unabhängigkeit in Botswana (1966) und Malawi (1964) die von den Briten geerbten Strukturen. Die Gerichtsschreiber, die ihre Karriere unter den Kolonialherren gemacht hatten, fungieren nun wie die ehemaligen District Officers als Mittler zwischen den traditionellen Gerichten und dem High Court. Fussnoten, Zsfg. auf englisch (p. 291). |