Abstract: | Der Married Persons Equality Act, 1996, von Namibia regelt vor allem die Gleichberechtigung von Frau und Mann in der zivilrechtlichen Ehe, die dem in Namibia gebräuchlichen römisch-holländischen Recht unterliegt. Durch dieses Gesetz werden vor allem Grundsätze des Ehe- und Ehegüterrechts ausser Kraft gesetzt, die eine rechtliche Schlechterstellung der verheirateten Frau gegenüber ihrem Ehegatten zur Folge hatten. Mit dem neuen Gesetz kam der Staat Namibia den Anforderungen seiner Verfassung nach, die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in der nationalen Gesetzgebung umzusetzen und auch auf dem Gebiet des Ehe- und Ehegüterrechts herbeizuführen. Insoweit gelang es ihm, ererbte rechtliche Altlasten aus der Zeit der südafrikanischen Herrschaft abzustreifen. Der Autor beschreibt den historischen und rechtlichen Hintergrund für die Gesetzgebung sowie die Bestimmungen des Married Persons Equality Act, 1996: Abschaffung der Ehegewalt, Änderungen im Ehegüterrecht, Domizil, keine Anwendung auf die nach afrikanischem Gewohnheitsrecht geschlossenen Ehen. Der Married Persons Equality Act, 1996, is ein wichtiger Schritt in der Gesetzgebung Namibias. Es wird aber noch ein langer Weg sein, bis die Inhalte dieses Gesetzes von der namibischen Gesellschaft vollständig akzeptiert und angewendet werden. Es bleibt daher abzuwarten, welche Effektivität ihm zukommen wird. Fussnoten. |