Abstract: | In diesem Gesamtüberblick über das Bodenrecht der afrikanischen Länder südlich der Sahara werden einige weit verbreitete Merkmale afrikanischer Bodenordnungen skizziert, sowie die unterschiedlichen regionalen Dynamiken, und die sozialen, technologischen und ökonomischen Auswirkungen lokaler Bodenordnungen auf die ländliche Entwicklung. Aus dieser Darstellung folgt eine gewisse Rehabilitierung lokaler Ordnungen; dies stellt gleichzeitig die Notwendigkeit umwälzender bodenreformerischer Massnahmen in Frage. Zwei Grundkonzeptionen der Bodenreform liessen sich in der Vergangenheit beobachten: staatliches Bodenmonopol mit zentral angeleiteter In-Wertsetzung, und Förderung des Privateigentums und des Bodenmarktes. Der anhaltende Einfluss lokaler Bodenordnungen, zunehmende Einsicht in ihre relativen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Vorzüge, und das Scheitern der zentralistischen Bodenpolitik haben dazu beigetragen, dass in jüngster Vergangenheit verstärkt nach Möglichkeiten gesucht wird, lokale Landnutzungsregeln zu schützen und ihre Anpassungsfähigkeit an den sozialen Wandel zu fördern. Diese Betrachtungsweise fügt sich in weitere Reformvorhaben ein, die eine politische Dezentralisierung zum Ziel haben. Im Schlussabsatz des Beitrags werden zunächst einige Elemente der dezentralen Bodenpolitik vorgestellt, ehe ihr Verhältnis zur nationalen Gesetzgebung im Sinne des erforderlichen Co-managements der natürlichen Ressourcen erörtert wird. Bibliogr. |